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EFRE-Förderprogramm

Die Insektenbioraffinerie– Von der Verwertung organischer Reststoffe und Abfälle bis hin zur Herstellung von Produkten (InBiRa)

Im Rahmen des EFRE-Förderprogramms „Bioökonomie Bio-Ab-Cycling“ fördert das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg den Aufbau modularer Bioraffinerien. Diese erproben im Pilotmaßstab, wie mittels nachhaltiger Bioökonomie hochwertige Rohstoffe aus Abfall und Abwasser zurückgewonnen werden können. Ein Ansatz besteht in der Verwertung von organischen Reststoffen und Abfällen durch Insekten und wird im Rahmen des Projekts „Die Insektenbioraffinerie – Von der Verwertung organischer Reststoffe und Abfälle bis hin zur Herstellung von Produkten (InBiRa)“ erprobt und demonstriert. Hierfür arbeitet die BIOPRO Baden-Württemberg zusammen mit einem Konsortium aus insgesamt fünf Projektpartnern.

Aus Kapazitätsgründen muss sich die BIOPRO Baden-Württemberg mit großem Bedauern aus einigen Förderprojekten zurückziehen und hat sich – in Abstimmung mit dem Fördermittelgeber – jeweils erfolgreich um einen Ersatz gekümmert und die noch anstehenden Aufgaben übergeben.

In der Insektenbioraffinerie werden aus überlagerten Lebensmitteln und Bioabfallströmen Insektenlarven gezüchtet, die im Zuge der Primärraffination in eine Fett- und Proteinfraktion aufgetrennt werden.

Anschließend kann die Fettfraktion nach unterschiedlicher chemischer oder enzymatischer Konversion (Sekundärraffination) zu:

  • Schmierstoffen,
  • Kraftstoffen,
  • Biotensiden,
  • Seife oder biogenen Polyolen für Reinigungs- und Pflegeprodukte,

umgesetzt werden.

Die Proteinfraktion hingegen kann zur Herstellung von:

  • Holzklebstoffen,
  • Bindemitteln,
  • Papierbeschichtungen,
  • oder Verpackungsfolien

verwendet werden.

Hydrolysiertes Protein findet zudem in Kosmetik- oder Pflegeprodukten Anwendung. Das nichtverwertete Substrat (Bestandteile wie Cellulose, Insektenexkremente oder Larvenhäutungsprodukte) aus der Insektenzucht wird hinsichtlich Düngemittelherstellung, Biogaserzeugung und auch Chitosanisolierung untersucht. Zudem wird die Insektenraffinerie einer umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen.

Die BIOPRO Baden-Württemberg unterstützt das Konsortium durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation im Hinblick auf den Technologietransfer.

Projektkonsortium InBiRa

Das Projekt läuft von Oktober 2021 bis März 2024 und wird durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, kofinanziert durch die Europäische Union, gefördert. Weitere Information zu den einzelnen Projektpartnern finden Sie nebenstehend rechts.

Eine braune Fliegenlarve auf grünem Untergrund.
Aus Insektenlarven der Schwarzen Soldatenfliege kann man verschiedene Rohstoffe wertschöpfen. © Hermetia Baruth
Eine schwarze Fliege auf grünem Untergrund.
Die Schwarze Soldatenfliege Hermetia illucens ist Baustein der Insekten-Bioraffinerie. © Hermetia Baruth

Fachbeiträge

Lebensmittelreste und -abfälle von Insektenlarven verwerten lassen und daraus Sekundärrohstoffe für technische Produkte und Kosmetika herstellen. Dies wollen Forschende in einer Insektenbioraffinerie am Fraunhofer IGB in Stuttgart. Das Projekt InBiRa wird mit insgesamt 3,8 Mio. Euro EU- und Landesmitteln finanziert.

Pressemitteilungen

InBiRa, eine neue Insekten-Bioraffinerie, setzt organische Reststoffe und Bioab- fälle als wertvolle Rohstoffe ein und wandelt sie in technisch nutzbare höher- wertige Produkte um. Damit leistet die Bioraffinerie einen positiven Beitrag zur Klimaneutralität. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und die Europäische Union fördern eine Pilotanlage, die am Fraunhofer IGB in Stuttgart aufgebaut wird.

Seiten-Adresse: https://www.bio-pro.de/projekte/bereich-biooekonomie/insektenbioraffinerie-inbira