ADIRO GmbH stellt Chromatographie-Lernsystem auf ACHEMA 2012 vor
Das neue Lernsystem ermöglicht es Schulen, Hochschulen und Firmen die Chromatographie und die damit verbundene Automatisierung von Produktionsprozessen ihren Schülern, Studenten oder Auszubildenden leichter begreifbar zu machen. Denn mit dem modular aufgebauten System kann man das Verfahren im Detail nachvollziehen und verschiedene Szenarien durchspielen. Das Chromatographie-Lernsystem wurde von der ADIRO Automatisierungstechnik GmbH und der Hochschule Esslingen mit Unterstützung der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH entwickelt.
Mit Hilfe einer Chromatographie kann ein Gemisch aus unterschiedlichen Stoffen in seine Bestandteile aufgetrennt werden. Dazu lässt man das Gemisch durch ein speziell gefülltes Glasrohr, die sogenannte Chromatographiesäule, fließen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften passieren die Bestandteile des Gemisches die Chromatographiesäule mit verschiedenen Geschwindigkeiten und fließen somit nacheinander aus der Säule heraus. Die Chromatographie wird in vielen Bereichen der Biotechnologie angewandt. Bei der Herstellung von Biopharmazeutika werden damit etwa Verunreinigungen, die während des Produktionsprozesses entstehen, entfernt. Und im Bereich der Umweltanalytik können beispielsweise Umweltgifte in einer Wasserprobe identifiziert werden, da sie mit Hilfe der Chromatographie auf eine nachweisbare Menge aufkonzentriert und aufgetrennt werden können.
„Die Chromatographie ist heutzutage meist ein automatisierter Verfahrensschritt, was die Handhabung und Steuerung zunehmend komplexer macht“, erklärt Klaus Kronberger, Geschäftsführer der ADIRO Automatisierungstechnik GmbH in Esslingen. „Unser Lernsystem macht die Laborautomation begreifbar.“ Auf der ACHEMA 2012 in Frankfurt wurde das Chromatographie-Lernsystem erstmals vorgestellt. Kronberger, Prof. Dr. Winfried Linxweiler und Prof. Dr. Andreas Scheibe von der Hochschule Esslingen wollten auf der Messe vor allem herausfinden, wie das Lernsystem bei Studenten und Auszubildenden ankommt und welche Hochschulen oder Unternehmen dafür offen sein könnten. An der Hochschule Esslingen wird der Prototyp natürlich schon in der Lehre eingesetzt. „Mit Erfolg“, freut sich Linxweiler.
„Es wird immer wichtiger solche Verfahren bis ins Detail zu verstehen“, sagt Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg. „Dazu muss man jeden einzelnen Schritt sehen können.“ Das ist mit dem Chromatographie-Lernsystem möglich. Dieses Verständnis sei wichtig, um die Abkehr von petrochemischen Prozessen zu schaffen. „Heute kennen nur Fachleute die Chromatographie, in Zukunft wird sie jeder kennen, verstehen und anwenden“, prognostiziert Kindervater. Denn die Chromatographie stelle ein intelligentes Verfahren dar, um aus den wässrigen Medien der Biotechnologie die gewünschten Produkte zielgerichtet zu isolieren. Beispielsweise um photosynthetisch aktive Farbstoffe aus Pflanzenblättern zu isolieren, die dann in einer Farbstoff-Solarzelle zur Energiegewinnung eingesetzt werden könnten.